Museum

FB

Neues

    • Bierbrauen&Trinken

      Bierbrauen&Trinken  Hier gelangen Sie zur interaktiven Wirtshauskarte. Historische Wirtshäuser und Brauerein in der Geschichte Nördlingens  

    • Lapidarium

      Im Reihl-Haus zeigen Steindenkmäler wie z.B. der römische Weihestein Nördlinger Geschichte.  Besichtigung im Rahmen einer Stadtführung. Buchung Tourist-Info Tel. 09081/84-216.

    • Sebastian Taig

      Sebastian Taig ist neben Herlin und Schäufelin der dritte große Nördlinger Künstlername. Den Bericht über die jüngste Forschungsarbeit finden Sie hier.

Die Zwillingsstadt Tetschen-Bodenbach liegt in Nordböhmen, im gleichnamigen sudetendeutschen Kreis. Von den 118.000 Einwohnern (1939) waren 98 % Deutsche. Eisenbahn und Elbe als Verkehrswege boten ideale Voraussetzungen für die Ansiedlung einer Vielzahl von Industriebetrieben. Allein die berühmte Steinschönauer Glasindustrie gab Hunderten von Glasschleifern, Graveuren oder Glasmalern ein gutes Auskommen. Zudem lockte das Elbsandsteingebirge mit seinen Naturschönheiten schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Touristen in die Region. Dies ist das Bild der "Heimat", an die sich viele Vertriebene wehmütig erinnern.

Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung des Kreises Tetschen-Bodenbach begann Mitte Juni 1945. Verantwortlich waren die Dekrete des damaligen tschechoslowakischen Präsidenten, Edvard Benes. Der Verlauf der Vertreibung war überall gleich: Wecken nachts oder in den frühen Morgenstunden, Zurücklassen des Eigentums samt Schmuck, Bargeld, Dokumenten und Hausschlüssel. Die 30 kg zulässigen Gepäcks wurden an der Sammelstelle genau durchsucht. Der Abmarsch an die sächsische Grenze bedeutete je nach Lage des Ortes Zweitagesmärsche mit übernachtung im Freien. Erschöpfung, Hunger, Krankheit und Verzweiflung forderten viele Opfer.

Die Vertriebenen wurden in alle Winde zerstreut. Eine Ausnahme bildeten zwei Gruppen um die evangelischen Pfarrer Präger und Reinhardt aus Bodenbach, die mit 300 Personen ins Ries gelangten. Nach fast neunwöchiger Reise wurden sie, gleich anderen Vertriebenen, auf die Rieser Dörfer verteilt. Konflikte in engen Unterkünften sowie mit der einheimischen Bevölkerung mußten bewältigt werden. 1949 zählte Nördlingen insgesamt 4649 Flüchtlinge, Vertriebene und Evakuierte aus verschiedenen Landesteilen und 9224 Einheimische. Trotz aller Schwierigkeiten wurde der Wiederaufbau begonnen. Zahlreiche Firmengründungen in Nördlingen gehen auf Vertriebene oder Flüchtlinge zurück.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.