"Heimat, Volkstum, Vaterland" - Nördlingen in den 1920er Jahren
Sonderausstellung 19. März bis 3. November 2024

Die Katastrophe des 1. Weltkriegs führte in Deutschland zu Arbeitslosigkeit, Inflation und Mangel. In Nördlingen setzte Bürgermeister Dr. Otto Mainer dem kollektiven Gefühl bedrückender Unterlegenheit das "Hohelied der Heimat" entgegen. Er initiierte 1922 die "Rieser Heimatwoche" mit Gelehrten und Dichtern, um ein Gefühl der Einigkeit zu beschwören. Ihm schienen"Heimat, Volkstum, Vaterland" ein Mittel gegen "Unfrieden, Zank und Streit in unserem Volke".

Aus diesem Gedanken heraus entstand 1924 der "Verein Alt-Nördlingen" zur Bewahrung der "kulturellen Überlieferung" und Förderung von Wirtschaft und Fremdenverkehr. Im selben Jahr folgte die Errichtung der "Nördlinger Knabenkapelle". 1925 zog das gemeinsam ausgericihtete Festspiel "Anno 1634" Publikumsscharen an. Höhepunkt sollte der Bau eines Festspielhauses werden, der jedoch an finanziellen Problemen scheiterte. Wegen unüberwindbarer Differenzen trat Bürgermeistser Dr. Otto Mainer Ende 1926 zurück.

Der Kult um "Heimat" aber blieb.
1933 pervertierte er zur nationalsozialisitschen "Blut- und Boden"-Ideologie.



Foto:Stadtmuseum Nördlingen

„Matzen täglich frisch...“ - Jüdisches Leben in Nördlingen 1860-1942

Sonderausstellung verlängert bis 3. November 2024

Bäcker, Metzger, Händler... In Nördlingen entwickelte sich seit 1860 eine lebendige jüdische Gemeinde. Gewerbefreiheit und gute Verkehrsverbindungen führten dazu, dass sich viele Menschen aus dem Nördlinger Umland - darunter auch jüdische Familien - in der Stadt niederließen. Sie lebten und arbeiteten, sie feierten und bestatteten ihre Verstorbenen auf dem jüdischen Friedhof. Jüdische Kinder gingen in Nördlingen zur Schule, Paare fanden sich und heirateten, aktive Bürger engagierten sich in den Vereinen. 1886 errichtete man eine Synagoge, deren Gemeinde in den besten Jahren über 400 Juden angehörten.

Foto: Stadtmuseum Nördlingen



Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurden Juden systematisch diskriminiert, aus der Stadt gedrängt, beraubt und zuletzt getötet. Als die letzten jüdischen Nördlinger 1942 aus der Stadt geschafft und in Lagern ermordet wurden, war es das gewaltsame Ende des einst friedlichen und selbstverständlichen Zusammenlebens in der Stadt.

Erhalten Sie hier einen Einblick in die Ausstellung: https://www.youtube.com/watch?v=4q9y_cLZK0M

"13 Jahre - 13 Dinge" - Einsichten in die Zeit des Nationalsozialismus in Nördlingen
Sonderausstellung verlängert bis 3. November 2024

Dass es die Zeit des Nationalsozialismus nicht nur im Geschichtsbuch gab, sondern auch in unserer Heimat, das zeigt die Sonderausstellung „13 Jahre – 13 Dinge“, die auch noch 2021 im Stadtmuseum Nördlingen angeboten wird. Die Verlängerung der Ausstellung ist eine Folge des eingeschränkten Museumsbetriebs während der Corona-Pandemie im Vorjahr.

 

Termine

14. November 2024, 19:00 Uhr

Dorfzentrum Alte Schule, Schmähingen

Themenstammtisch "Archäologie"

Silke Sperling berichtet über ihre Arbeit zu Altfunden an der Ofnet-Höhle und Dr. Manfred Woidich über aktuelle Grabungsergebnisse.



16. Januar 2025

Themenstammtisch „Archäologie im Ries“

Ort und Uhrzeit wird noch bekanntgegeben.



22. Januar 2025, 19:30 Uhr

Nördlingen, Alte Schranne

"Die urbane Flussaue Nördlingens im Mittelalter und der Frühen Neuzeit - neue Forschungsergebnisse"

Deutsche Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Schenk.



18. Februar 2025, 18:00 Uhr

Stadtmuseum Nördlingen

„Die Reichsstadt Nördlingen im Bauernkrieg“

Vortrag von Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler



18. Februar 2025, 19:00 Uhr

Stadtmuseum Nördlingen

Mitgliederversammlung

mit Neuwahlen



19. März 2025, 19:30 Uhr

Stadtmuseum Nördlingen

Keltomanie am Ipf und Ökosystemforschung im Nördlinger Ries – Kritische Kommentare und aktuelle Ergebnisse.

Es sprechen Prof. Dr. Rüdiger Krause und Prof. Dr. Astrid Stobbe, Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die interdisziplinären Forschungen zum Ipf machen große Fortschritte. Neue Ergebnisse stehen hier im Fokus der Arbeit der Goethe-Universität Frankfurt am Main zum „frühkeltischen Fürstensitz“ und seinen jüngeren Perioden.



18. Mai 2025, 07:45 Uhr

Bad Schussenried

Fahrt zur Ausstellung UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25

Abfahrt am Busbahnhof Nördlingen, Führung durch das Teilprojekt der Großen Landesausstellung (60 Min.), danach gemeinsames Mittagessen (Selbstzahler) und anschließend Zeit zur freien Verfügung, Rückfahrt gegen 16.30 Uhr Teilnahmegebühr: je nach Personenzahl zwischen 44,50 und 66,00 Euro Anmeldung: www.vhs.noerdlingen.de



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