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      Bierbrauen&Trinken  Hier gelangen Sie zur interaktiven Wirtshauskarte. Historische Wirtshäuser und Brauerein in der Geschichte Nördlingens  

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      Im Reihl-Haus zeigen Steindenkmäler wie z.B. der römische Weihestein Nördlinger Geschichte.  Besichtigung im Rahmen einer Stadtführung. Buchung Tourist-Info Tel. 09081/84-216.

    • Sebastian Taig

      Sebastian Taig ist neben Herlin und Schäufelin der dritte große Nördlinger Künstlername. Den Bericht über die jüngste Forschungsarbeit finden Sie hier.

Der Maler Hans Schäufelin verbrachte seine Lehrzeit wohl in Nürnberg, wo er 1503-1507 als Mitarbeiter in Albrecht Dürers Werkstatt arbeitete. Danach bereiste er Augsburg, Südtirol und das Ries, wo er Auftraggeber für seine Kunst fand. 1515 fertigte Schäufelin das Wandgemälde "Judith und Holofernes" in der Bundesstube im Nördlinger Rathaus, woraufhin er "seiner Kunst halben" das Bürgerrecht geschenkt bekam.
In Nördlingen bot ihm die neu erbaute St.-Georgs-Kirche ein weites Arbeitsfeld. Viele der Epitaphien und Altartafeln tragen seine Signatur, das "HS" mit der kleinen Schaufel.
Mit beginnender Reformation setzte in der Reichsstadt Nördlingen zwar kein radikaler Bildersturm ein, doch scheinen auch die Aufträge für protestantische Bilder auszubleiben. Unter dem Eindruck der neuen Lehre suchte Schäufelin nach 1521 verstärkt weitere Arbeitsgebiete, wie die Anfertigung von Holzschnitten oder Bürgerporträts.

(Epitaph Anna und Jörg Prigel, um 1521)

Gemälde und Stiftertafel beider Prigel-Epitaphien waren ursprünglich als Säulenbilder gebogen und zeigen Himmelfahrt und Krönung Mariae sowie den Abschied Christi von den Frauen. Sie nehmen damit thematisch auf den Altar Unserer Lieben Frauen vor dem Chor der Georgskirche Bezug, den sie einst flankierten. Darüber hinaus zeigen sie jedoch auch gängige Epitaph-Themen: Tod, Auferstehung und Abschied. Datierung, Zuschreibung und Benennung der Stifter sind durch Quellen aus dem 18. Jahrhundert gesichert. Inschriften auf den verlorenen Rahmen bezeichneten die Himmelfahrt als das Epitaph der Anna Prigel, geb. Bos und den Abschied Christi als das Epitaph des Jörg Prigel. Während die Krönung aus stilistischen und familien-geschichtlichen Gründen 1519/20 entstanden sein muss, datiert die Stiftertafel 1521, dem Todesjahr Jörg Prigels. Sie zeigt die Mitglieder der Familie Prigel: Links kniet Jörg Prigel und seine zwei Söhne vor der ihm gewidmeten Inschriftentafel, rechts zunächst in zentraler Position Margaretha Gundel-finger, Prigels zweite Frau und ihre zwei Töchter, sowie zurückgesetzt Anna Prigel, geb. Bos, die erste Ehefrau Prigels mit ihrer Tochter. Die seltsam zurückgesetzte Stellung der eigentlichen Epitaphinhaberin ergibt sich durch eine spätere Erneuerung der Stiftertafel: Die ursprüngliche Siftertafel, die Jörg Prigel und seine erste Frau zentral, seine zweite Frau Margarethe und deren ersten Mann Lienhart Fleischmann jedoch an den Außenseiten zeigt, wurde unter das spätere Epitaph mit dem Abschied Christi gesetzt. Leihgabe der evangelischen Kirchengemeinde Nördlingen

Christus schwebt als Schmerzensmann, der seine Wundmale zeigt, über einem Almosenkasten. Umringt von ärmlich gekleideten Bettlern bringen wohlhabende Bürger ihre Opfergaben in Form von Geld und Broten dar. Darstellung und Bildunterschrift "Gebent ewr heilig almusen den armen so wierdet sich got vber ewr sund erbarmen" nehmen Bezug auf die Funktion des Bildes, das über dem Opferkasten angebracht war. Die Tafel ist signiert und datiert in der Schrifttafel zu Füßen der Christusfigur mit dem Monogramm Hans Schäufelins und der Jahreszahl in römischen Ziffern: "xxij" (1522). Ursprünglich als Säulenbild für die Georgskirche konzipiert, wurde die Tafel im 19. Jahrhundert flachgelegt und in die städtische Sammlung im Rathaus gebracht. Das Gemälde entstand in dem Jahr, in dem der Rat der Reichsstadt den evangelischen Prediger Theobald Gerlacher Billicanus berief und damit einen Schritt Richtung Einführung und übernahme der Reformation machte. Anlass war der Erlass einer neuen Bettelordnung am 24. Dezember 1522, die u.a. auch anordnete, "ein truchen mit einer schrifftlichen vnd gemalten ermanung, In die Kirchen zusetzen". Die Bildunterschrift verweist noch auf die alte vorre-formatorische Idee der Werkgerechtigkeit - des himmlischen Lohnes für irdische Taten. Dagegen folgt die bildliche Darstellung dem neuen reformatorischen Gedanken, das große Opfer Christi solle für die Gläubigen verbindliches Vorbild sein, damit sie entsprechend ihren eigenen Möglichkeiten zur Fürsorge um die Armen und Bedürftigen in der eigenen Stadt beitragen. Es handelt sich dabei um eine der frühesten Sozialmaßnahmen, die sich in Zusammenhang mit der Reformation nachweisen lässt.

Epitaph für Jörg Prigel und Lienhard Fleischmann (1519/20)

Leihgabe der evangelischen Kirchengemeinde Nördlingen Nach dem Tod Jörg Prigels wurde ein zweites Epitaph als Pendant bei Hans Schäufelin in Auftrag gegeben. Es zeigt Christus, der sich mit seinen Aposteln von Maria verabschiedet, um nach Jerusalem zu gehen. Auf der Stiftertafel knien zentral Jörg Prigel mit seinen zwei Söhnen und seine erste Frau Anna Prigel, geb. Bos mit Tochter. Links von Prigel betet Lienhart Fleischmann, der erste Mann von Prigels zweiter Ehefrau Margarethe Gundelfinger, sowie am rechten Bildrand Margaretha selbst mit ihren zwei Töchtern. Die Tafel gehörte wohl ursprünglich unter die Krönung Mariens und wurde nach Anfertigung dieses zweiten Epitaphs versetzt. Anlass der Stiftung des ersten Epitaphs mit der Krönung Mariae war vermutlich die Wiederverheiratung Jörg Prigels. Sein Tod löste wohl die Stiftung des zweiten Epitaphs aus. Durch den Austausch der Stifter-bilder unter den Gemälden zu diesem Anlass, fand eine interessante Umdeutung beider Epitaphien statt: Das erste Epitaph mit der inschriftlichen Widmung an Anna Prigel wurde durch die Anfertigung einer neuen Stiftertafel zu einem Gedenken an das Ehepaar Jörg Prigel und Margarethe Gundelfinger. über dem zweiten Epitaph, dem Abschied Christi, kennzeichnete die verlorene Rahmeninschrift Jörg Prigel als Epitaphinhaber. Hinter Prigel kniet auf der Stiftertafel Lienhard Fleischmann, mit der Inschrift: "Anno Dmi. 1.5.1.5. An sant Philip vn Jacob tag starb der Erbe [ehrbar] lenhart flaischmann dem got gnad". Durch diese beiden Inschriften wurde das Epitaph zu einem Gedenken an die beiden Männer der Margarethe Gundelfinger.

Epitaph für Jörg Prigel und Lienhard Fleischmann (1519/20)

Leihgabe der evangelischen Kirchengemeinde Nördlingen Nach dem Tod Jörg Prigels wurde ein zweites Epitaph als Pendant bei Hans Schäufelin in Auftrag gegeben. Es zeigt Christus, der sich mit seinen Aposteln von Maria verabschiedet, um nach Jerusalem zu gehen. Auf der Stiftertafel knien zentral Jörg Prigel mit seinen zwei Söhnen und seine erste Frau Anna Prigel, geb. Bos mit Tochter. Links von Prigel betet Lienhart Fleischmann, der erste Mann von Prigels zweiter Ehefrau Margarethe Gundelfinger, sowie am rechten Bildrand Margaretha selbst mit ihren zwei Töchtern. Die Tafel gehörte wohl ursprünglich unter die Krönung Mariens und wurde nach Anfertigung dieses zweiten Epitaphs versetzt. Anlass der Stiftung des ersten Epitaphs mit der Krönung Mariae war vermutlich die Wiederverheiratung Jörg Prigels. Sein Tod löste wohl die Stiftung des zweiten Epitaphs aus. Durch den Austausch der Stifter-bilder unter den Gemälden zu diesem Anlass, fand eine interessante Umdeutung beider Epitaphien statt: Das erste Epitaph mit der inschriftlichen Widmung an Anna Prigel wurde durch die Anfertigung einer neuen Stiftertafel zu einem Gedenken an das Ehepaar Jörg Prigel und Margarethe Gundelfinger. über dem zweiten Epitaph, dem Abschied Christi, kennzeichnete die verlorene Rahmeninschrift Jörg Prigel als Epitaphinhaber. Hinter Prigel kniet auf der Stiftertafel Lienhard Fleischmann, mit der Inschrift: "Anno Dmi. 1.5.1.5. An sant Philip vn Jacob tag starb der Erbe [ehrbar] lenhart flaischmann dem got gnad". Durch diese beiden Inschriften wurde das Epitaph zu einem Gedenken an die beiden Männer der Margarethe Gundelfinger.

(St. Georg, Lauinger-Kapelle)

1521 enstand der Flügelaltar für die Grabkapelle des Reichsvizekanzlers und engen Vertrauten Maximilians I. und Karl V., Nikolaus Ziegler (um 1472-1526). Obwohl sein Leichnam schlussendlich dort doch nicht beerdigt wurde, stand der Altar bis spätestens 1682 in der Familienkapelle. Anschließend diente er als "kleiner" oder "Unterer Altar" im zweiten Chorjoch, bis er mit neuer Rahmung im 19. Jahrhundert in der Lauinger-Kapelle aufgehängt wurde. Die Flügel gelangten 1881 als vier Einzelgemälde in die städtischen Sammlungen im Rathaus.

Die zentrale Beweinung Christi vor einer weiten Landschaftsszenerie mit dem Berg Golgatha, wird von den beiden Standflügeln flankiert, die links den hl. Paulus, rechts Kaiser Konstantin zeigen.

Christus schwebt als Schmerzensmann, der seine Wundmale zeigt, über einem Almosenkasten. Umringt von ärmlich gekleideten Bettlern bringen wohlhabende Bürger ihre Opfergaben in Form von Geld und Broten dar. Darstellung und Bildunterschrift 'Gebent ewr heilig almusen den armen so wierdet sich got vber ewr sund erbarmen' nehmen Bezug auf die Funktion des Bildes, das über dem Opferkasten angebracht war.

Die Tafel ist signiert und datiert in der Schrifttafel zu Füßen der Christusfigur mit dem Monogramm Hans Schäufelins und der Jahreszahl in römischen Ziffern: 'xxij' (1522). Ursprünglich als Säulenbild für die Georgskirche konzipiert, wurde die Tafel im 19. Jahr-hundert flachgelegt und in die städtische Sammlung im Rathaus gebracht.
Das Gemälde entstand in dem Jahr, in dem der Rat der Reichsstadt den evangelischen Prediger Theobald Gerlacher Billicanus berief und damit einen Schritt Richtung Einführung und übernahme der Reformation machte. Anlass war der Erlass einer neuen Bettelord-nung am 24. Dezember 1522, die u.a. auch anordnete, “ein truchen mit einer schrifftlichen vnd gemalten ermanung, In die Kirchen zusetzen”.

Die Bildunterschrift verweist noch auf die alte vorre-formatorische Idee der Werkgerechtigkeit - des himmli-schen Lohnes für irdische Taten. Dagegen folgt die bildliche Darstellung dem neuen reformatorischen Gedanken, das große Opfer Christi solle für die Gläubi-gen verbindliches Vorbild sein, damit sie entsprechend ihren eigenen Möglichkeiten zur Fürsorge um die Armen und Bedürftigen in der eigenen Stadt beitragen. Es handelt sich dabei um eine der frühesten Sozialmaß-nahmen, die sich in Zusammenhang mit der Reformation nachweisen lässt

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