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    • Bierbrauen&Trinken

      Bierbrauen&Trinken  Hier gelangen Sie zur interaktiven Wirtshauskarte. Historische Wirtshäuser und Brauerein in der Geschichte Nördlingens  

    • Lapidarium

      Im Reihl-Haus zeigen Steindenkmäler wie z.B. der römische Weihestein Nördlinger Geschichte.  Besichtigung im Rahmen einer Stadtführung. Buchung Tourist-Info Tel. 09081/84-216.

    • Sebastian Taig

      Sebastian Taig ist neben Herlin und Schäufelin der dritte große Nördlinger Künstlername. Den Bericht über die jüngste Forschungsarbeit finden Sie hier.

 

Die Reichsstadt Nördlingen erwarb sich im Laufe der Zeit besondere Freiheiten und Rechte. Im Vergleich zum bäuerlichen Umland waren die Nördlinger Bürger dadurch besser gestellt. 1348/49 erhielt die Stadt eine neue Stadtverfassung, freies Bürgeraufnahmerecht und die volle innerstädtische Gerichtsbarkeit. Der Rat der Stadt nahm die Aufgaben der Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung wahr und vereinte so alle Macht in sich. Die Reichsmünzstätte Nördlingen blieb allerdings königliches Eigentum. Nach den napoleonischen Kriegen verloren 1802/03 alle Reichsstädte ihre besondere Rechtsstellung. Nördlingen wurde dem Kurfürstentum und späteren Königreich Bayern zugesprochen.

Eine Auswahl an Strafprozessen, die in Nördlingen geführt wurden: Tatverdächtige verwahrte man im Rathausverlies, dem Klösterle oder den Tortürmen. Hier warteten sie in dunklen, kalten und schmutzigen Verliesen auf ihre Verfahren. Für ihre Nahrung mussten sie selbst aufkommen, am Tag "zwu suppen und brots genug nach notturft und allweg ain krug mit wasser". Das Verfahren lief dann nach den Regeln der "Carolina", der Gerichtsordnung Karls V. von 1532 ab, wobei das Geständnis die Grundlage jeder Verurteilung bildete. Dafür wurde der Angeklagte erst "gütlich", dann "peinlich" verhört Je nach Strafmaß vollzog man das Urteil auf dem "Galgenberg" (der heutigen Marienhöhe), vor dem Reimlinger Tor oder an einer der Prangerstätten. Die Strafe konnte auf Fürbitten von Angehörigen gemildert oder sogar erlassen werden.

1589-1598 kam es in Nördlingen zu einer Reihe von Hexenprozessen. 34 Frauen und ein Mann wurden unter der Anklage der Hexerei verbrannt. Während anfangs Angehörige städtischer Randgruppen Opfer der Verfolgung wurden, gerieten durch Denunziation bald Frauen der Mittel- und Oberschicht unter Verdacht. Wie in anderen deutschen und mitteleuropäischen Städten und Gebieten war auch in Nördlingen die Angst vor Hexen tief im Aberglauben der Bevölkerung verhaftet. Dennoch gab es auch Stimmen des Widerstandes, wie zum Beispiel 1589/90 die des Nördlinger Pfarrers Dr. Friedrich Wilhelm Lutz Margaretha Minderlin, die Frau des Totengräbers, war 1598 die letzte, als Hexe zum Scheiterhaufen verurteilte Frau in Nördlingen.

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